Der Saisonstart in der Bundesliga ist dem VfL Bochum nicht gelungen. Nach einer schwierigen Vorbereitung ging es mit vier Niederlagen los, zuletzt gab es das äußerst unglückliche 0:1 in Freiburg. Trainer Thomas Reis ist aber optimistisch, bald auch Zählbares zu holen. „Ja, null Punkte nach vier Spielen sind blöd, aber wir waren mit Ausnahme von Bayern in jedem konkurrenzfähig“, stellte der 48-Jährige im "Stahlwerk Doppelpass" heraus.
Im Breisgau brauchte es einen umstrittenen Elfmeter, um Torhüter Manuel Riemann zu bezwingen. Auf der anderen Seite traf Gerrit Holtmann allein zweimal Aluminium, auch die Bochumer hätten treffen können. „Wir müssen auf dem Platz eine Einheit werden, ein Teil ist in unser Pressing gegangen, während ein Teil gehemmt war“, analysierte Reis, zeigte sich allerdings nicht gänzlich unzufrieden mit der Mannschaftsleistung zum Saisonstart. „Das Spiel in Freiburg war wieder ein Schritt in die richtige Richtung.“
Zumal die Voraussetzungen der beiden Vereine derzeit weit auseinanderliegen. "So viele Jahre Zweite Liga kannst du nicht einfach so auffangen. Jedes Jahr ist die Teilnahme an der Bundesliga ein Wunder, das wird auch noch Jahre dauern, bis der Etat an die Liga angeglichen ist", erklärte Reis, auch wenn er es nicht als Ausrede nehmen will. "Das ist nicht einfach, aber sich als Underdog dagegen stemmen macht Spaß."
Nur muss sich der VfL auch punktemäßig für die Auftritte belohnen, weiß auch der Cheftrainer. "Das haben wir jetzt drei Mal nicht geschafft, gerade gegen Mainz und Hoffenheim haben uns Standards die Punkte gekostet. Aber die Entwicklung ist entscheidend, die hat man in Freiburg gesehen. Es war mir klar, dass nach dem Aufstieg irgendwann eine Delle kommt, da müssen wir jetzt rauskommen und punkten." Und wer weiß, welches Ergebnis die Partie im Breisgau gebracht hätte, wenn der Videoschiedsrichter sich nicht bei Marco Fritz gemeldet hätte...
Christian Fischer, Assistent des VAR beim Freitagspiel, war zur Elfmetersituation zugeschaltet. Dessen Erläuterung sorgte für rege Diskussionen, auch Reis zeigte sich nach wie vor enttäuscht von der Entscheidung: „Ich denke, es ist schade, weil es ein Spiel auf Augenhöhe war. Es gab Torchancen auf beiden Seiten, und dieses Spiel wird dann durch so einen Elfmeter entschieden.“
Über seine Vertragssituation wollte der Bochumer Trainer indes nicht viele Worte verlieren. „Wir haben uns darauf geeinigt, den Fokus erstmal auf das Sportliche zu legen und wir werden in der WM-Pause genug Zeit haben, die Gespräche da weiterzuführen. Ich passe nach Bochum, der Verein passt zu mir. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass das für mich was Besonderes ist.“